Freitag, 14. März 2008

Wunschdenken unangebracht: Warum McCain gute Chancen auf den Gesamtsieg hat

Eines vorweg: Ich werde im November nicht für John McCain stimmen.

Aber nun: Wenn man so die deutschen Medien verfolgt, dann ist es nur eine Frage, ob zum ersten Mal in der amerikanischen Geschichte eine Frau oder ein Schwarzer Präsident wird.

Dass das amerikanische Volk nach den letzten acht katastrophalen Jahren erneut einen Republikaner ins Weiße Haus einziehen lässt, erscheint dem Betrachter im Ausland unsinnig.

Aber: Der in den USA weithin als Vietnam-Kriegsheld respektierte John McCain hat gute Aussichten, die Wahl zu gewinnen.

Hier sind einige Gründe:

- In vielen Staaten, in denen Republikaner traditionell gewinnen, ist McCain der Sieg sicher.

- Andere Staaten stehen auf der Kippe. McCain ist ein moderater Kandidat und könnte dort viele Wechselwähler auf seine Seite ziehen.

- Falls sein Gegenkandidat Obama heißen wird, dürfte auch der Anteil der Schwarzen und der Hispanics an der Bevölkerung einzelner Staaten eine Rolle spielen. (Die meisten Hispanics werden wohl kaum für einen Schwarzen stimmen, da es Rivalitäten zwischen diesen Minderheiten gibt.) Hillary Clinton könnte allerdings sowohl Schwarze als auch Hispanics mobilisieren.

- Am Ende zählt nicht, wer landesweit die meisten Stimmen bekommt, sondern wer in welchen Staaten gewinnt! Der Grund: das "Wahlmänner"-System. Die folgende Karte zeigt die Zahl der "Wahlmänner" (engl. electors), die der Gewinner im jeweiligen Staat zugeschrieben bekommt:



- Da sich der Vorwahlkampf der Demokraten noch einige Zeit hinziehen wird, dürften viele Leute in einigen Monaten die Namen Obama und Clinton nicht mehr hören können. McCain könnte dann, wenn er wieder verstärkt in den Medien auftaucht, trotz seines Alters (72) erfrischend wirken.

- Wenn sich die Demokraten bei der Nominierung des Vize-Kandidaten vertun und McCain eine gute Wahl trifft, könnte das seine Chancen ebenfalls erhöhen.

Mögliche Skandale oder weltpolitische Entwicklungen könnten ebenfalls die Wahl beeinflussen.

Es ist also noch viel zu früh, um die Demokraten als wahrscheinliche Sieger zu sehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Es ist eigentlich ziemlich unwichtig ob der Präsidentschaftkandidat der demokratischen oder der republikanischen Partei angehört. Viel wichtiger ist es, ob er/sie am Besten für dieses Amt geeignet ist und die Interessen der USA und seiner Bevölkerung vertritt.

Es ist weniger wichtig, welcher Kandidate im jeweiligen Ausland bevorzugt wird, denn alle Länder haben da sehr unterschiedliche Ansichten und Vorstellungen und sind logischerweise mehr an der Ausspolitik Amerikans interessiert, während der wahlberechtigte Amerikaner mehr daran interessiert ist, wie es ihm wirtschaftlich ergeht, also die Innenpolitik. Wobei höhere Steuern bei keinem beliebt sind, zumal nicht nur die Reichen davon betroffen sind, sondern auch der sogenannte Mittelstand. Da die Demokraten seither dafür bekannt sind immer höhere Steuern einzuführen, werden sie deshalb mit Schwierigkeiten bei den noch unentschiedenen Wählern haben.

Leider geht es wohl wieder darauf hinaus, dass wir uns für das kleinere Übel entscheiden müssen.
Übrigens wähle ich in den USA seit 1964.