Freitag, 27. April 2007

Alle strampeln sich ab, nur Giuliani nicht

Der Vorwahlkampf, also der Kampf um die Nominierung der Präsidentschaftskandidaten der beiden großen Parteien, läuft ja hier in den USA derzeit schon auf Hochtouren und Clinton, Obama und Edwards auf demokratischer Seite und McCain und Romney bei den Konservativen sind pausenlos auf Achse und drängeln sich ins Rampenlicht und vor die Fernsehkameras und besonders McCain sieht schon so erschöpft aus, als würde er jeden Moment zusammenbrechen und dass die Amerikaner einen Mormonen zum Präsidenten wählen, dürfte nicht einmal Romney selbst glauben. Er wird sich wohl eher als Vizepräsident ins Gespräch bringen wollen.

Clinton dürfte wohl bei den Demokraten gewinnen. Sie hat das Partei-Establishment hinter sich und kaum jemand zweifelt, dass sie eine erstklassige Präsidentin sein würde. Obama hat die Jugend auf seiner Seite, aber ihm mangelt es an Erfahrung, so wie Howard Dean vor vier Jahren, für den damals die jungen Demokraten hingabevoll gekämpft hatten und der als erster Kandidat das Internet als wirksame Wahlkampfwaffe für sich entdeckt hatte.

Nur einer macht derzeit so gut wie nichts und führt dennoch in allen Umfragen, sowohl was die Nominierung durch die Republikaner als auch die Präsidentschaftswahlen selbst angeht: Rudy Giuliani, ehemaliger Bürgermeister von New York und Amerikas beliebtester Politiker. Die anderen können sich abstrampeln, ihr Geld ausgeben, ihre Energie verschwenden - Giuliani bleibt unangefochten in Führung. Je weniger er macht und sagt, desto besser. Ihn kennen und mögen die meisten Amerikaner und Schuld am Krieg hat er auch nicht. Vor den Terroristen ist er am 11. September nicht weggelaufen und hat sich nicht wie ein gewisser George W. in Nebraska versteckt. Eigentlich hat er nur seine Arbeit gemacht, aber das wird ihm immer noch hoch angerechnet. Ob er der intelligenten und redegewandten Hilllary Clinton jedoch in den Fernsehduellen kurz vor der Wahl Paroli bieten kann, bleibt abzuwarten.
 

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