Bei den Vorwahlen der Demokraten ist John Edwards der ewige Dritte hinter Hillary Clinton und Barack Obama. Gegen die Frau und gegen den Schwarzen hat er als typischer Kandidat, als weißer Mann, dieses Mal keine Chance, sie stehlen ihm das Rampenlicht bei jeder Fernsehdebatte. Und dennoch gibt er, der bei der letzten Präsidentenwahl als Vize-Kandidat von John Kerry ins Rennen ging, nicht auf.
Warum investiert John Edwards immer noch viel Zeit und Geld, obwohl er keine Chance mehr hat, die Nominierung seiner Partei zu erringen? Kann es sein, dass er durch seine dritten Plätze möglichst viele Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag ansammeln will, um dann in der Lage zu sein, entweder Obama oder Clinton zur Nominierung zu verhelfen, falls diese bei den Vorwahlen jeweils keine deutliche Mehrheit der Delegierten aufbauen konnten, aber mit seinen Stimmen den Sieg an sich reißen könnten? Und was würde der Preis für diese Hilfestellung sein? Die erneute Nominierung als Vizepräsident?
Damit hier kein negatives Bild von John Edwards entsteht: Er ist einer der progressivsten Politiker in den USA, einer der für die Interessen der Arbeitnehmer eintritt. Er würde ein fortschrittlicher Präsident oder Vizepräsident sein. Und der Zweck heiligt manchmal die Mittel und man kann es ihm nicht übel nehmen, sollte er das Machtspiel mit den Delegiertenstimmen spielen wollen.
2 Kommentare:
Also nach dem Motto "Wenn 2 sich streiten, freut sich der Dritte".
Mit allen Wassern gewaschen der Kerl :)
@Kai: Bitte häufiger schreiben! Ich schaue mindestens täglich hier vorbei und bin jedesmal ganz happy, wenn ich was neues finde. Im Gegensatz zum Wischwaschi der vielen "Korrespondenten", die irgendwie nur gegenseitig voneinander abschreiben, analysierst du die Situation deutlich hintergründiger und schreibst Infos, die man nirgendwo liest. Mach weiter so!
Ich werde mir Mühe geben! :) Vielen Dank für dein Lob, habe mich sehr darüber gefreut!
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