Barack Obama hat es geschafft: Er hat die schwarzen Wähler in South Carolina, wo am Samstag die nächste Vorwahl der Demokraten stattfindet, auf seine Seite ziehen können und da diese in etwa die Hälfte des Wahlvolkes in diesem Staat ausmachen, kann er fest mit einem Sieg rechnen, da er ja auch noch zahlreiche weiße Anhänger hat. Hillary Clinton hat das erkannt und ist bereits nach Kalifornien geflogen, wo am 5. Februar gewählt wird und wo eine Menge Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag auf dem Spiel stehen.
Bis vor einigen Tagen war das Thema Rasse aus dem Wahlkampf herausgehalten worden. Aber dann machte Hillary Clinton eine Bemerkung, welche die Verdienste von Martin Luther King zu schmälern schien. (Sie sagte, dass King zwar die Bürgerrechtsbewegung führte, es aber Präsident Johnson war, der die entsprechenden gesetzlichen Veränderungen durchgesetzt hatte.) Obama hat sich dann gleich darauf eingeschossen und die schwarzen Wähler, die zuvor weithin Clinton unterstützt hatten, für sich einnehmen können. Bis dahin hatte er nämlich Probleme mit der schwarzen Wählerschaft, da er nicht der Sohn schwarzer Amerikaner, sondern eines Einwanderers aus Afrika und einer weißen Frau ist und damit von vielen Schwarzenführern nicht als ihresgleichen angesehen wurde. Als lautstarker Verteidiger von Martin Luther Kings Verdiensten hat er sich jetzt jedoch besser integrieren können.
Hillary Clinton ist also, wie gesagt, schon in Kalifornien. Dort und in vielen anderen Staaten sind jedoch nicht Schwarze, sondern Hispanics die größte Minderheit. Und Hispanics und Schwarze können sich in der Regel nicht so richtig leiden, da beide zumeist der gleichen einkommensschwachen Bevölkerungsschicht angehören und sie um die gleichen Jobs und vor allem um den gleichen Wohnraum konkurrieren. Dieses gespannte Verhältnis wird dazu führen, dass die meisten Hispanics nicht für Obama, sondern für Hillary Clinton stimmen werden. Auf die Mehrheit der Frauen kann sie ohnhin zählen, das haben die bisherigen Vorwahlen gezeigt. Das sollte für einen Sieg in Kalifornien und in vielen anderen Staaten, die viele Hispanics und relativ wenige Schwarze haben, zum Sieg reichen.
Ich denke Obama hat sehr kurzsichtig gehandelt, indem er das Thema Rasse zum beherrschenden Wahlkampf-Thema machte, um einen schnellen Sieg in South Carolina zu erringen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen