Montag, 1. Februar 2016

Wie die Vorwahlen funktionieren

Die Details der Vorwahlen in den USA könnten ein ganzes Buch füllen. Darum hier nur einige grundlegende Dinge, die man wissen sollte:

- In einigen Staaten finden primaries statt, in anderen caucuses. Eine primary wird vom Staat ausgerichtet und aus Steuergeldern bezahlt, ein caucus ist eine private Veranstaltung der jeweiligen Partei.

- Eine primary wird wie eine richtige Wahl durchgeführt, also mit Wahllokalen, Stimmzetteln und Urnen. Bei einer als caucus ausgerichteten Vorwahl gehen die Wähler zu örtlichen Wahlversammlungen, gruppieren sich je nach Kandidat und werden dann gezählt. (Siehe Foto)

- Bei jeder Vorwahl, egal ob primary oder caucus geht es um Delegiertenstimmen für den Nominierungsparteitag, der nach Abschluss der Vorwahlen abgehalten wird. Insgesamt geht es um 2.286 Delegiertenstimmen. Zur Nominierung sind 1.144 Stimmen notwendig.

- Die Zahl der Delegiertenstimmen, die es zu gewinnen gibt, ist in jedem Bundesstaat anders. Die jeweils auf dem Spiel stehende Zahl wird von der Parteizentrale vor Beginn der Vorwahlen festgelegt. 117 Delegierte kommen nicht über Vorwahlen auf den Parteitag. Sie sind dort, weil sie dem Parteivorstand angehören. Sie können ihre Stimme beliebig vergeben.

- In einigen Bundesstaaten bekommt der Gewinner alle Delegiertenstimmen, in anderen Staaten werden die Delegierten prozentual oder zum Teil auch nach recht komplizierten Regeln aufgeteilt. Diese sind in fast jedem Bundesstaat anders.

- Wer bei den Vorwahlen seine Stimme abgeben darf, unterscheidet sich ebenfalls von Bundesstaat zu Bundesstaat: In einigen Staaten sind das nur Leute, die als Wähler der Partei registriert sind, in anderen Staaten darf jeder teilnehmen.

- Vorwahlen finden auch in Gebieten statt, die keine U.S-Bundesstaaten sind, aber zu den USA gehören: Washington, D.C., Puerto Rico, American Samoa, Guam, U.S. Virgin Islands und Northern Mariana Islands. Die Bürger dieser Gebiete, mit Ausnahme von Washington, D.C., sind von der eigentlichen Präsidentschaftswahl ausgeschlossen.

* * *

Buchtipp:

Bessersprecher Englisch (US): 150 Redewendungen für ein ausdrucksstarkes Englisch
 

"Der Feinschliff für US-Englisch-Kenntnisse" usa-reisetraum.de

Versandkostenfrei bei Amazon.de, Thalia.de und Hugendubel.de und natürlich auch in eurem Lieblingsbuchladen vor Ort erhältlich

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für die Erklärungen.

David hat gesagt…

Kleine Korrektur: Die Bürger von Washington D.C. dürfen seit 1964 an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen.

Kai hat gesagt…

David, du hast recht! Habe den Text entsprechend korrigiert. Vielen Dank!